Energiewende selbstgemacht
Wir haben ein Reihenmittelhaus, in Ost-West-Ausrichtung. Auf der einen Seite ein größeres Dachfenster, auf der anderen eine Gaube. Nicht die besten Voraussetzungen, um über Photovoltaik nachzudenken, oder? Das haben auch viele Anbieter von Solaranlagen gesagt und abgewunken. Zu teuer, wird sich nicht (bzw. erst nach über 20 Jahren) rentieren, hieß es unisono. Doch damit wollte ich mich nicht abfinden. Und habe eine Alternative gefunden: Balkonkraftwerke.
Diese können - wie der Name sagt - einfach an den Balkon gehängt werden. Dadurch auch für Mieter interessant. Und der Anschluss? Dafür braucht es streng genommen nicht mal einen Elektriker, denn die Anlagen werden fast schon fix und fertig mit einem Schukostecker geliefert. Bedeutet: Einfach in eine vorhandene Steckdose einstecken und den selbst erzeugten Strom direkt verbrauchen. Strom "sucht sich immer den kürzesten Weg", von daher wird der über die Panels erzeugte Strom sofort direkt verbraucht, z.B. vom Kühlschrank, dem PC oder was auch immer gerade läuft.
Die einzige größere Herausforderung ist die geeignete Befestigung, damit alles auch Wind und Wetter standhält. Dafür bietet der Fachhandel aber diverse Mittel und Wege. Außerdem ist eine PV-Versicherung eine sehr sinnvolle Investition.

Doch nun Butter bei die Fische: Was bringt sowas überhaupt? Auf der Ostseite haben wir mit einem Modul den Test gestartet. Seit Mai 2022 hat dieses eine Modul in einem knappen Jahr rund 300kWh erzeugt. Bedeutet (beim Strompreis von 40 Cent/kWh) eine Ersparnis von rund 120 Euro. Gekostet hat das Modul 463 Euro. Würde also eine Amortisation in weniger als vier Jahren bedeuten.
Auf der Westseite sind wir dann direkt in die Vollen gegangen: Drei Module seit Oktober 2022. Das sind jetzt seitdem nicht die sonnenstärksten Monate, aber auch in diesen wurden bereits immerhin knapp 75 kWh generiert (in rund fünf Monaten) und der April und Mai haben bereits über 100kWh generiert. Gekostet hat diese Anlage nicht ganz 1.500 Euro. Mittlerweile sind die Preise um ein Vielfaches geringer.
Wer jetzt darüber nachdenkt, selbst zum Stromerzeuger zu werden, dem sei folgender Anbieter sehr ans Herz gelegt: https://www.alpha-solar.info/?270
Abschließend noch ein paar allgemeine Hinweise zu dieser Thematik: Selbstverständlich sollten nur Fachleute an elektrischem Strom arbeiten. Grundsätzlich sind Anlagen bis 600 Watt allgemein kein großes Problem, alles darüber sollte (wenn irgendmöglich) ein Elektriker zumindest abschließend die Installation checken. Die erbauten Anlagen sollten im Marktstammdatenregister eingetragen und beim Netzbetreiber angemeldet werden, gleichwohl diesseits gerne einige Steine in den Weg gelegt werden (z.B. Forderung einer "Wieland-Steckdose"). Gleichwohl selbst der VDE jüngst eine andere Position vertritt. Auch diese Petition ist durchaus unterstützenswert.
Zur Verdeutlichung: Jeder Wasserkocher hat eine höhere Leistung (über 2.000 Watt), als ein Modul eines Balkonkraftwerks und um den Fernseher in eine Steckdose ein- oder auszustecken, beauftragen wir auch keinen "Spezialisten". Die Leitungen in jedem Haus haben unterschiedliche Standards. Aber wie so oft im Leben sind die Grundvoraussetzungen sehr verschieden und praktisch nichts ist per se gut oder schlecht und auch nicht jeder Ratschlag ist für alle Menschen gleichermaßen geeignet - NICHTS ist für alle Menschen gleichermaßen geeignet.
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